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10.2.7 Definition (Uneigentliche Grenzwerte von Funktionen; Grenzwerte im Unendlichen). Es sei f : D → ℝ eine Funktion.
Analog definieren wir bestimmte Divergenz gegen −∞, sowie eigentliche und uneigentliche Grenzwerte für x →−∞.
Das unterschiedliche Verhalten von f und g für x → 0 lässt sich damit begründen, dass f(x) < 0 für x < 0 und f(x) > 0 für x > 0. Das heißt, f hat auf der “linken Seite von 0” ein anderes Vorzeichen wie auf der “rechten Seite von 0”. Die Funktionswerte von g sind “auf beiden Seiten der 0” positiv. Wir werden diese Idee der Annäherung von verschiedenen Seiten im nächsten Teilabschnitt noch konkretisieren.
Einige der Grenzwertsätze für Funktionen 10.2.3 lassen sich in die Welt der uneigentlichen Grenzwerte übertragen.
10.2.9 Satz (Grenzwertsätze für uneigentliche Grenzwerte). Es seien f : D → ℝ, g : D → ℝ und h : D → ℝ Funktionen. Ist a ∈ D und gelten limx→af(x) = c ∈ ℝ, sowie limx→ag(x) = ∞ und limx→ah(x) = ∞, dann gelten auch:
Ist limx→af(x) > 0, so gilt zudem:
Gleiches gilt für den Fall, dass wir die Grenzwerte für x →∞ beziehungsweise x →−∞ betrachten, statt für x → a mit a ∈ D. Wir müssen dann nur zusätzlich voraussetzen, dass die Menge D nach oben (bzw. nach unten) unbeschränkt ist.
10.2.10 Bemerkung. Wie schon bei der bestimmten Divergenz von Folgen (siehe Bemerkungen 9.6.2, 9.6.8 und 9.6.10), ist es wichtig, nicht zu vergessen, dass ∞ und −∞nur Symbole und keine tatsächlichen Zahlen sind.
Dennoch können wir (wie schon in Bemerkung 9.6.10), angesichts der Aussagen in Satz 10.2.9, folgende formale Regeln für das Rechnen mit uneigentlichen Grenzwerten einführen: für c ∈ ℝ gelten
Ist c > 0, so gilt zudem:
In den nachfolgenden Aufgaben geht es darum nachzuweisen, dass das Rechnen mit den Symbolen ∞ und −∞ eigentlich keinen Sinn ergibt.
10.2.11 Aufgabe. In dieser Aufgabe geht es darum einzusehen, dass dem Ausdruck “∞−∞” kein sinnvoller Wert zugewiesen werden kann. Es sei a jeweils eine von dir selbst gewählte reelle Zahl oder gleich ∞ beziehungsweise −∞. Denke dir selbst Funktionen f und g aus, für die limx→af(x) = ∞ und limx→ag(x) = −∞ gelten. Dabei soll jeweils eine der folgenden Bedingungen erfüllt sein:
10.2.12 Aufgabe. Hinweis: Die folgenden Teilaufgaben sind denen aus Aufgabe 9.6.13 recht ähnlich. Wenn du diese bearbeitet hast, kannst du deine dortigen Lösungen womöglich nutzen, um mit der jetzigen Aufgabe schneller fertig zu werden.
In dieser Aufgabe geht es darum einzusehen, dass Ausdrücken wie ∞⋅0, oder keine sinnvollen Werte zugewiesen werden können.
Es sei a jeweils eine von dir selbst gewählte reelle Zahl oder gleich ∞ beziehungsweise −∞.