13.1.5 Zu Abschnitt 9.5  Grenzwerte

41 Lösung (zu Aufgabe 9.5.6).

1.
Die Folge (an)n∈ℕ mit ...
an = − n       ist divergent
      2
an = n         ist divergent
     √ --
an =   n       ist divergent

an = 3n− 2     ist divergent

an = 5− 13n    ist divergent
a  = (− 1)n⋅ 1 konvergiert gegen 0
 n         n
      n
an = 2         ist divergent
         n
an = (− 2)     ist divergent
      −n
an = 2         konvergiert gegen 0
         −n
an = (− 2)     konvergiert gegen 0
     n√--
an =  2        konvergiert gegen 1
     1-
an = n2        konvergiert gegen 0
2.
Die Folge (an)n∈ℕ mit ...
        2
an = 1+ 3n       konvergiert gegen 1

    3   4   5                    3
an = 2-− n + n2  konvergiert gegen 2

    n-− 1
an = n +1        konvergiert gegen 1

    -n2+-n-                      1-
an = 3n2− 1      konvergiert gegen 3

    --5n--
an = n2+ 2       konvergiert gegen 0

    n3−-n-+-2
an =  n2+ 7      divergiert

a = -n2--        divergiert
 n  n +2
      2
a = -n-−-n-−-1-  konvergiert gegen 1
 n  2n2+ 3n + 4                  2

42 Lösung (zu Aufgabe 9.5.10).

1.
Es sei (an)n∈ℕ eine arithmetische Folge mit Differenz d. Aus Aufgabe 9.4.6, Teilaufgabe 4, wissen wir schon, dass Folgendes gilt:
  • Ist d > 0, so ist (an) nach unten beschränkt, aber nicht nach oben beschränkt.
  • Ist d = 0, so ist (an) konstant und damit beschränkt.
  • Ist d < 0, so ist (an) nach oben beschränkt, aber nicht nach unten beschränkt.

Wir wissen bereits, dass konstante Folgen konvergieren. Zudem sind nach Satz 9.5.8 alle konvergenten Folgen beschränkt. Anders ausgedrückt, können unbeschränkte Folgen nicht konvergent sein. Daraus ergibt sich:

  • Ist d > 0, so ist (an) divergent.
  • Ist d = 0, so ist (an) konvergent.
  • Ist d < 0, so ist (an) divergent.
2.
Wir geben zwei Beispiele für Folgen, die zwar beschränkt sind, aber nicht konvergieren:
(a)
Die alternierende Folge ((− 1)n)n∈ℕ ist zwar beschränkt, aber nicht konvergent.
(b)
Die Folge (sin(n))n∈ℕ ist ebenfalls beschränkt, aber nicht konvergent.

43 Lösung (zu Aufgabe 9.5.15).

1.
Für den Beweis der Aussage sei ϵ > 0 beliebig vorgegeben. Wir setzen δ = ϵ
2. Da dann δ > 0 ist, (an) den Grenzwert a und (bn) den Grenzwert b hat, finden wir Indizes na und nb, so dass gilt: |an−a| < δ für alle n ≥ na, beziehungsweise |bn−b| < δ für alle n ≥ nb. Setzen wir nun n0 gleich der größeren der beiden Zahlen na und nb, so erhalten wir für alle n ≥ n0:
pict

Wir haben also zu einem beliebig vorgegebenen ϵ > 0 einen passenden Index n0 gefunden. Demnach konvergiert die Folge (an−bn)n∈ℕ gegen die Zahl a−b.

2.
Wir sollen die gegebenen Folgen auf Konvergenz untersuchen. Dazu werden wir oft die Grenzwertsätze 9.5.12 anwenden. Dabei gilt es zu beachten, dass wir diese Sätze nur anwenden dürfen, wenn die betrachtete Folge (an)n∈ℕ aus konvergenten Folgen zusammengesetzt ist.
(a)
Die Folge (an)n∈ℕ mit an = 1+32n setzt sich aus den konvergenten Folgen (1)n∈ℕ und (2-)
 3nn∈ℕ zusammen. Laut dem Grenzwertsatz für Summen konvergenter Folgen gilt:
           (    2 )              ( 2 )
lim an = lim  1+  --- = lim (1)+ lim  ---  = 1+ 0 = 1
                3n                3n
Also ist die betrachtete Folge konvergent und hat den Grenzwert 1.
(b)
Die Folge (an)n∈ℕ mit an = 3
24
n+52-
n ist eine Summe aus konvergenten Folgen. Es gilt daher:
pict

Die Folge konvergiert also gegen 3
2.

(c)
Bei der Folge (an)n∈ℕ mit an = n−1
n+1, müssen wir zunächst die Berechnungsvorschrift umformen:
       n− 1      n+ 1− 1− 1     n + 1    2            2
an  =  n+-1- =   ---n+-1---- =  n-+-1 − n-+-1 = 1 − n+-1-
Nun können wir den Grenzwert mittels der Grenzwertsätze berechnen:
            (         )                (     )
lim an =  lim   1− --2--   =  lim (1)− lim  --2--   =  1− 0  =  1
                 n + 1                  n + 1
Also konvergiert (an) gegen 1.
(d)
Bei der Folge (an)n∈ℕ mit an = n2+n-
3n2−1, formen wir auch zunächst die Berechnungsvorschrift um: für n ≥ 1 gilt
        2           2 (   1)         1
an  =  n--+-n- =  n--⋅(-1+-n)- =  -1+-n-
       3n2− 1     n2⋅ 3 − 1n2-     3 − 1n2
Hier sind sowohl Zählerfolge, als auch Nennerfolge konvergent. Daher gilt:
             (     1)         (   1)
liman  =  lim   1+--n-  =   lim-(1+-n-)-=   1+-0- =  1-
               3− n12       lim  3− 1n2      3− 0     3
Also konvergiert (an)n∈ℕ gegen 1
3.
(e)
Bei der Folge (an)n∈ℕ mit an = n52+n2-, verwenden wir den gleichen Trick:
                     2 5          5
an =  --5n-- =   ---n(-⋅n--)-=   --n---
      n2 + 2     n2⋅ 1+ 2n2      1+ n22
Hier konvergieren wieder Zähler- und Nennerfolge. Daher gilt:
            (      )
                5           lim (5)         0
lim an =  lim   --n-2-   =  ---(--n-2)- =  ----- =  0
              1+ n2       lim  1+ n2      1+ 0
Die Folge (an)n∈ℕ konvergiert also gegen 0.
(f)
Wir wollen einsehen, dass die Folge (an)n∈ℕ mit an = n2-
n+2 divergiert. Dazu schätzen wir sie nach unten durch eine Folge ab, von der wir wissen, dass sie nicht nach oben beschränkt ist: für n ≥ 2 gilt
        n2        n2      n2     n
an  =  ----- >   ----- =  --- =  --
       n +2      n+ n     2n     2
Da die Folge ( )
 n2n∈ℕ nicht nach oben beschränkt ist, kann auch (an) nicht nach oben beschränkt sein. Nach Satz 9.5.8 folgt daraus, dass (an) divergiert.
(g)
Bei der Folge (an)n∈ℕ mit an = n3−2n+2
 n +7 gehen wir ähnlich vor: für große n gilt
       3            3  1 3       1 3       1 3      1 3     3
an =  n-−-n+-2- >  n-−-2n-- =  --2n-- >   -2n--- =  2n--=  n-- =  n-
       n2+ 7        n2+ 7      n2+ 7      n2+ n2    2n2    4n2    4
Da die Folge (n)
 4n∈ℕ nicht nach oben beschränkt ist, kann auch (an) nicht nach oben beschränkt sein. Nach Satz 9.5.8 folgt daraus, dass (an) divergiert.
(h)
Bei der Folge (an)n∈ℕ mit an = -n2−-n−-1
2n2+3n+4, formen wir wieder zunächst die Berechnungsvorschrift um: für n ≥ 1 gilt
       n2 − n − 1     n2⋅(1− 1 − 1)     1 − 1− -1
an =  --2--------  =  ---(---n3---n42)- =  ----n3--n24
      2n  +3n + 4     n2⋅ 2+ n + n2     2 + n + n2
Hier sind sowohl Zählerfolge, als auch Nennerfolge konvergent. Daher gilt:
             (          )        (         )
               1−-1n-−-1n2-      lim--1−-1n-−-1n2-     1−-0−-0-    1-
lim an  =  lim   2+ 3 + 4-   =  lim (2+ 3 + 4-) =   2+ 0+ 0  =  2
                  n   n2              n   n2
Also konvergiert (an)n∈ℕ gegen 1
2.

44 Lösung (zu Aufgabe 9.5.18). Die Umkehrung des Betragssatzes 9.5.17 gilt nicht. Als Gegenbeispiel betrachten wir die alternierende Folge (an)n∈ℕ mit

an = (− 1)n
für alle n ∈ ℕ. Dann gilt
|an|= |(− 1 )n|= 1
für alle n∈ ℕ. Die Betragsfolge (|an|)n∈ℕ ist also konstant und damit insbesondere konvergent. Die Folge (an)n∈ℕ hingegen ist nicht konvergent.

45 Lösung (zu Aufgabe 9.5.20). Wir wollen zeigen, dass man im Vergleichssatz 9.5.19 die Abschätzung a ≤ b nicht durch a < b ersetzen kann. Dazu betrachten wir die Folgen

  • (an)n∈ℕ mit an = −1n, und
  • (bn)n∈ℕ mit bn = 1
n.

Für alle n ∈ ℕ gilt

      1     1
an = −-- <  --= bn
      n     n
Dennoch haben beide Folgen denselben Grenzwert, nämlich 0:
lim an = 0 = lim bn

46 Lösung (zu Aufgabe 9.5.28). Wir betrachten wieder die Folge (an)n∈ℕ , mit

pict

Wir wollen sie nun auf Konvergenz untersuchen.

1.
Aus Aufgabe 9.3.4 wissen wir, dass die Folge streng monoton wachsend ist. Zudem haben wir in Aufgabe 9.4.6 gezeigt, dass sie beschränkt ist. Nach Satz 9.5.26 muss die Folge dann auch konvergent sein.
2.
Wir wollen nun zeigen, dass die Folge gegen 9 konvergiert. Da an ≥ 0 für alle n, dürfen wir den Wurzelsatz 9.5.16 anwenden. Das heißt, es gilt
lim (√a-) = ∘lim-a-
      n          n
Daraus ergibt sich:
                        √ --              √ --      ∘ -----
lim an = lim an+1 = lim (6+  an)= lim (6)+ lim(  an)= 6+   lim an
Der Übersichtlichkeit halber setzen wir a = liman und führen dann einige Umformungen an obiger Gleichung durch:
pict

Also muss √a- gleich 1
2 +5
2 = 6
2 = 3 oder gleich 1
25
2 = −4
2 = −2 sein. Das bedeutet, der Grenzwert liman = a =  √ --
(  a)2 muss entweder 9 oder 4 sein. Da aber an = 6+√ ----
  an−1 ≥ 6 für alle n ≥ 2 gilt, kann 4 nicht der Grenzwert von (an)n∈ℕ sein. Also muss die Folge gegen 9 konvergieren.

Mit Hilfe der Resultate aus den Aufgaben 9.3.4 und 9.4.6 ergibt sich zudem Folgendes:

  • Wählen wir das Anfangsglied a1 = 9, so ist die Folge konstant und damit insbesondere konvergent mit Grenzwert 9.
  • Wählen wir das Anfangsglied a1 = 16, so ist die Folge streng monoton fallend und beschränkt. Nach Satz 9.5.26 ist (an)n∈ℕ daher auch in diesem Fall konvergent. Mit ähnlichen Überlegungen wie im Fall a1 = 1, können wir auch hier zeigen, dass 9 der Grenzwert ist.